Bayern wird Freistaat

Friedensdemo auf der Theresienwiese 1918

Friedensdemonstration 7. 11.1918 Theresienwiese München

1918 wird in München die verhasste Monarchie gestürzt und die Bayerische Republik proklamiert: Die RevolutionärInnen organisieren sich in den „Arbeiter, Bauern und Soldatenräten“. Die meisten politischen und sozialen Errungenschaften, die von der Arbeiter-, Frauen- und Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert erkämpft werden konnten, sind Erfolge dieser Rätezeit – das reicht vom Frauenwahlrecht bis zum 8-Stundentag. Doch dem Experiment bleiben nur wenige Monate Zeit.

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Revolution der Räte

„Baiern ist Räterepublik … “ meldeten am 7. April 1919 Telegramme aus München an die bayerischen Städte und Gemeinden. Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrät*innen (ASB) übernahmen in vielen Städten und kleinen Ortschaften die Macht …

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Frauen in die Räte

Plakat Anita Augspurg
Mit der Novemberrevolution erhielten erstmals alle Frauen das Wahlrecht – Jahrzehntelang hatte die Frauenbewegung hierfür gekämpft.

Der Ausbruch der Novemberrevolution begeisterte die politisch aktiven Frauenrechtlerinnen. Mit Ministerpräsident Eisner teilten Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg „die gleiche Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit für Mann und Frau“. In der neuen provisorischen Nationalversammlung mit Arbeiter- und Soldatenräten waren acht weibliche Delegierte, darunter Rosa Kempf, die forderte: „Wenn wirklich die Räte als Fundament einer neuen politischen Organisation bestehen bleiben sollen, dann muß auch für die Frau eine Ratsorganisation geschaffen werden.“

Ausstellungstafel dazu als PDF

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»Nirgends ein Gewaltakt« – Räterepublik Fürth

Die soziale Lage des Landes spiegelte sich im Winter 1918/199 auch in Fürth wider: Bei einer Gesamteinwohner*innenzahl von ca. 70000 waren Mitte Februar 1919 bereits 7000 arbeitslos. Der Tageshöchstsatz der Arbeitslosenunterstützung entsprach etwa einem Stundenlohn eines Arbeiters. Anfang März demonstrierten etwa 2000 Menschen vor dem Fürther Rathaus für bessere Lebensmittelrationen. Vor dem Sitz der Volkswehr im Parkhotel forderten sie die Beschlagnahme von Lebensmittelvorräten bei den reichen BürgerInnen der Stadt.

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