Erlangen – Zentrum der Gegenbewegung

Boykottaufruf gegen USPD-Gründung in Erlangen
Boykottaufruf gegen USPD-Gründung in Erlangen

„Wir wollen von der allerneusten Räteregierung nichts wissen, weil sie vollständig unter dem Einflusse dahergelaufener, landfremder Nordlichter und bolschewistischer Kosmopoliten steht“ Erlanger Tagblatt (ET) v. 8.4.1919.

Als in einem Telegramm dem Erlanger Arbeiter- Soldaten- und Bauernrat (ASBR) am Morgen des 7. Aprils die Ausrufung der bayrischen Räterepublik mitgeteilt wurde, wollten sich die bürgerlichen Parteien sogleich von Süddeutschland verabschieden: „Wir erwarten, daß ein freier Volksstaat Franken uns die unbedingt notwendige Ruhe und Ordnung bewahren wird“ (ET v. 7.4.1919). Neben Nürnberg wird Erlangen das zweite mittelfränkische Zentrum der Gegenbewegung.

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Baiern oder Bayern?

König Ludwig I. ordnete am 20. Oktober 1825 an, die alte Schreibweise von Baiern durch die Einführung des Ypsilon zu veredeln.

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Wahlen im Januar 1919

Mit den Wahlen zur Verfassung gebenden Nationalversammlung im Januar 1919 wurde formal das Ende der Revolution eingeleitet. Deutschland sollte parlamentarische Republik werden, die Räte wurden als Provisorium für die Zeit zwischen dem Sturz der Monarchie und der Konstituierung des Parlaments betrachtet.

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Franz Ritter von Epp

Die Freikorps hatten sich zu einem großen Teil auf Initiative junger Frontoffiziere seit November 1918 gebildet. Sie waren militant nationalistisch und antidemokratisch eingestellt und betonten das Führerprinzip.

Nach den Januarkämpfen 1919 in Berlin wurden sie von der Reichsregierung Ebert-Noske zu Militäraktionen gegen links (z.B. gegen die bayerische Räterepublik) eingesetzt, die Tausende von Menschen das Leben kosteten.

In Erlangen war vor allem das Freikorps Epp – um den Oberst Ritter von Epp – von Bedeutung. Epp hatte sein Freikorps auf Wunsch von Noske im Thüringschen Ohrdruf gebildet. Die Mitglieder wurden über – in Bayern illegal agierende – Werbeoffiziere rekrutiert. Das Freikorps Epp war für die Ermordung des Anarchisten Gustav Landauer ebenso verantwortlich wie für das Massaker an den Mitgliedern eines Münchener katholischen Arbeitervereins.

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1920: Ordnungszelle Bayern

Die in Bayern stationierte Reichswehr blieb gegenüber dem Kapp-Putsch indifferent. Auf Druck der Einwohnerwehren und rechtsgerichteter Kampfverbände (z.B. Freikorps Epp) forderte General von Möhl, Chef der Reichswehr in Bayern, von der Koalitionsregierung Hoffmann die Übergabe der vollziehenden Gewalt.

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