„Doch ob sie mich erschlügen: Sich fügen heißt lügen!“

Zum 90. Todestag des Dichters und Revolutionärs Erich Mühsam

Dienstag | 07. Mai | 19:30 Uhr | Stadtbibliothek Erlangen
Mitteoch | 10. Juli | 19:00 Uhr | Villa Leon Nürnberg

Zenzl und Erich Mühsam am 21.12.1924
Foto: Archiv der Münchner Arbeiterbewegung
Zenzl und Erich Mühsam – Foto: Archiv der Münchner Arbeiterbewegung

Eine Szenische Lesung mit Texten von Zenzl und Erich Mühsam und einer multimedialen Präsentation von Fotografien, Musik und Dokumenten

Von Günther Gerstenberg, Petra Gerschner und Michael Backmund

Sie waren ein starkes Paar. Tief verbunden in ihrer Liebe und in der Liebe zur Kunst. Aber auch in ihrem unbeugsamen Widerstandsgeist als AnarchistInnen und libertäre KommunistInnen im gemeinsamen Einsatz für eine bessere Welt. Die szenische Lesung „Doch ob sie mich erschlügen: sich fügen, heißt lügen!“ beleuchtet die beeindruckenden Biografien von Zenzl und Erich Mühsam, sein literarisches Werk, den gemeinsamen Kampf gegen Krieg und für die Münchner Räterevolution, ihren Einsatz für politische Gefangene und ihren unermüdlichen Widerstand gegen den stärker werdenden Faschismus. Bis zur Ermordung von Erich Mühsam am 10. Juli 1934 im KZ-Oranienburg.

Die multimediale rund 90-minütige Inszenierung präsentiert ausgewählte Gedichte und Texte von Erich Mühsam, Briefe, Erinnerungen, Berichte und Passagen aus den Tagebüchern von Zenzl Mühsam sowie Fotos, Dokumente und Porträts der beiden RevolutionärInnen und ihrer künstlerischen und politischen Weggefährt*innen. Dazu Lieder von Konstantin Wecker mit vertonten Gedichten von Erich Mühsam.

Die szenische Lesung beleuchtet auch Leerstellen in der offiziellen Geschichtsschreibung: So wird aus feministischer Perspektive die wichtige Rolle von Zenzl Mühsam als politische Aktivistin gewürdigt. Auch nach ihrer Flucht 1934 vor der Gestapo über Prag nach Moskau sowie ihrer Verhaftung in der Sowjetunion, der fast 20 Jahre Verbannung und stalinistische Straflager folgten. Ihrem Widerstandsgeist gegen Faschismus und Stalinismus ist es zu verdanken, dass das Werk von Erich Mühsam Verfolgung und Krieg überlebt hat.

Grabstein von Erich und Zenzl Mühsam am Waldfriedhof Dahlem - Foto: Günther Gerstenberg
Foto: Günther Gerstenberg

Erich Mühsam (6. April 1878 – 10. Juli 1934) wurde als Kind jüdischer Eltern in Berlin geboren und wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder in Lübeck auf, wo sein Vater als Apotheker arbeitete. Kreszentia Elfinger (27. Juli 1884 – 10. März 1962) war das fünfte Kind der Gastwirte und Hopfenbauern Creszentia und Augustin Elfinger Haslach bei Au in der Hallertau. Am 15. September 1915 heiratete sie Erich Mühsam in München.

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